Der Zweite Tschetschenienkrieg war ein bewaffneter Konflikt, der von 1999 bis 2009 im russischen Nordkaukasus stattfand. Es war eine Fortsetzung des Ersten Tschetschenienkriegs von 1994 bis 1996.
Der Konflikt begann im August 1999, als tschetschenische Separatisten, angeführt von Aslan Maschadow, Dagestan angriffen. Die russische Regierung beschuldigte die Tschetschenen, für eine Reihe von Bombenanschlägen in Russland verantwortlich zu sein, darunter auch einen Angriff auf mehrere Wohnblocks in Moskau.
Russland startete daraufhin eine massive Militäroperation in Tschetschenien, um die Kontrolle über das Gebiet zurückzugewinnen und die Separatisten zu besiegen. Der Konflikt entwickelte sich zu einem asymmetrischen Krieg, bei dem russische Streitkräfte gegen Guerillakämpfer und Terrorzellen kämpften.
Die russischen Streitkräfte setzten schwere Artillerie, Luftangriffe und Bodentruppen ein, um die Separatisten zu bekämpfen. Es gab jedoch auch Berichte über Menschenrechtsverletzungen und Brüche des humanitären Völkerrechts durch russische Truppen, einschließlich Folter, außergerichtlichen Hinrichtungen und willkürlichen Verhaftungen.
Der Konflikt führte zu erheblichen Zerstörungen in Tschetschenien und Tausenden von Todesopfern auf beiden Seiten. Es kam zu vielen Vergeltungsaktionen und Terroranschlägen, sowohl in Tschetschenien als auch in Russland. 2003 wurde der schwer erkrankte Aslan Maschadow durch prorussische tschetschenische Kräfte gestürzt, was zu einer weiteren Destabilisierung der Region führte.
Nach Jahren der blutigen Kämpfe gelang es Russland schließlich, die Kontrolle über Tschetschenien wiederherzustellen. Der offizielle Kriegszustand wurde 2009 für beendet erklärt, obwohl es immer noch sporadische Gewalt gibt und die Situation im Nordkaukasus weiterhin fragil ist.
Der Zweite Tschetschenienkrieg hinterließ eine tiefe Spaltung und eine hohe Verlustquote in der tschetschenischen Bevölkerung. Die regionale Selbstverwaltung in Tschetschenien wurde faktisch abgeschafft und die Kontrolle über das Gebiet wurde einem prorussischen Regime übertragen. Die Menschenrechtslage in der Region ist nach wie vor umstritten, und der Konflikt hatte auch Auswirkungen auf die russische Innenpolitik und die internationale Gemeinschaft.
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